Mexiko
Ernesto Guevara erreichte am 21. September 1954 in Begleitung von Julio Roberto Caceres Valle, einem guatemaltekischen Kommunisten, Mexiko-Stadt. Zusammen mit ihm schlug er sich die erste Zeit durch. Sie kauften sich einen Fotoapparat und versuchten ihre Bilder in der ganzen Stadt zu verkaufen. Guevara war eigentlich ganz erleichtert, seine Freundin Hilda Gadea los geworden zu sein. So schrieb er in sein Tagebuch am Tag des Abschieds: „Ich glaube, ich nutze den Umstand, dass sie noch nicht abreisen kann, um mich endgültig von ihr zu trennen“. Gadea folgte ihm nach ihrer Freilassung und sie trafen sich in Mexiko-Stadt wieder. Zusammen schafften sie es, sich ein kleines Apartment zu mieten. Die beiden heirateten am 18. August 1955, am 15. Februar 1956 wurde ihr erstes Kind Hilda Beatriz geboren. Der Umstand, dass Guevara alleine sich kaum hätte versorgen können, hielt das Paar zusammen.
Als 1955 der Sturz Perons erfolgte und in Argentinien die Aussicht auf eine Revolution bestand, wollte Ricardo Rojo nach Buenos Aires aufbrechen. Er versuchte Guevara zu überreden, mitzukommen, doch der überzeugte Südamerikaner war bereits von der Idee fasziniert, anderen zu helfen. Bereits Ende 1954 hatte er in Mexiko-Stadt lebende weitere Exilkubaner kennengelernt, die beim gescheiterten Putschversuch 1953 mitgewirkt hatten. Durch sie lernte er im Sommer 1955 Fidel Castro kennen. Der Anführer der Rebellen, die 1953 durch den Angriff auf die Moncada-Kaserne von sich reden machten, war nach seiner Haftentlassung nach Mexiko ins Exil gegangen, wo er mit einer Gruppe von Exil-Kubanern eine bewaffnete Expedition zurück nach Kuba vorbereitete, die das Ziel hatte, die Batista-Regierung zu beseitigen. Guevara schloss sich zunächst als Expeditionsarzt der Gruppe an. Anfangs noch zögernd vermerkte er in seinem Tagebuch, dass er verschiedene andere Reisepläne hegte. Im April 1956 wurde seine Teilnahme konkreter, als die Rebellen im 60 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernten Chalco eine militärische Ausbildung erhielten. Im Juli flog das Trainingslager auf und die Rebellen landeten im Gefängnis. Guevara, der sich dort offen zum Kommunismus bekannte, wurde auf Drängen Kubas nicht freigelassen, während die restlichen Rebellen gehen konnten. Castro tat alles dafür, Guevara aus dem Gefängnis zu holen und nach zwei Monaten kam er schließlich frei, mit der Auflage, das Land zu verlassen. Guevara ignorierte dies und tauchte bei Freunden unter. Nun drängte die Zeit, Kuba hatte von den Rebellen erfahren und Castro wollte schnell losfahren. Er kaufte die Motoryacht Granma und am 23. November 1956 trafen sich die Rebellen, insgesamt 86 an der Zahl, in Tuxpan und fuhren zwei Tage später los in Richtung Kuba, wo sie am 2. Dezember 1956 ankamen. |